Manche brauchen Zwei
- Tabea Bertschinger
- 4. März 2018
- 1 Min. Lesezeit

In einem Gespräch mit einer Person aus einer Platzierungsorganisation kam mir folgender Leitsatz entgegen:
"Jedes Kind braucht eine Familie. Manche brauchen Zwei."
Dieser Satz klingt bei mir noch immer nach. Dieser Slogan, so ohne Urteil, ohne Konkurrenz und ohne Anspruch. Das Eingeständnis, dass eine Familie manchmal nicht genügt für die gesunde Entwicklung eines Kindes. Und dass es dann eine zweite, ergänzende Familie geben darf.
Woher eigentlich der Anspruch, dass eine Familie alles abdecken kann? Wenn ich es mir genau überlege wird auch unsere eigene Familie immer wieder ergänzt. Was bei unseren Kindern im Alltag manchmal zu kurz kommt, wird möglich in der Zeit bei den Groseltern oder mit Gotti und Götti. Ein solches Netz haben aber nicht alle Familien zur Verfügung.
Ich wünsche mir für mich selber, dass wenn Kinder für eine gewisse Zeit bei uns eine Zweit-Familie finden, ich den Herkunftsfamilien den Respekt und diese Wertschätzung entgegen bringen kann. Im eigenen Wissen, dass auch unsere Familie und auch ich persönlich immer wieder auf Ergänzung angewiesen sind. Und das ist ok so.







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