Neuzugang
- Tabea Bertschinger
- 19. Feb. 2021
- 1 Min. Lesezeit

Seit anfangs dieses Monats sind wir wieder zu siebt in unserem Haushalt unterwegs. Eine neue Person im Haus bedeutet immer für alle wieder eine Anpassung. Es läuft neue/andere Musik im Haus, es wird vielfältiger gekocht (und gemeinsam Salatsauce gemacht wie auf dem Foto hier :-)), je nach dem wird früher aufgestanden oder später zu Bett gegangen, es ist lauter und die Infrastruktur wird mehr genutzt. Alles in Allem ist dieser Einzug aber sehr ruhig verlaufen und wir freuen uns, den jungen Mann im Einstieg in die Berufswelt begleiten zu dürfen.
Nicht immer aber ist das so. Im letzten Halbjahr hatten wir auch eine Platzierung, welche sich ganz unerwartet schwierig entwickelte, und schlussendlich für unsere Familie nicht mehr zu tragen war. Wir mussten zum Schluss kommen, dass für diesen Jugendlichen das System Familie oder unsere Familie nicht der geeignete Rahmen war. Einem solchen "Abbruch" gehen dann schwierige Wochen oder Monate voraus, in welchen mit verschiedenen Ansätzen eine Integration versucht wird. Diese Wochen waren für alle Beteiligten herausfordernd und auch wir als Pflegeeltern mussten im Nachhinein sehen, dass uns diese Zeit mehr abverlangt hat, als wir zuerst meinten. Wir durften dann gegen Ende des Jahres einige ruhige Wochen haben. Aber es ist so; nicht immer ist das Familien-Modell das Richtige. Wir als Familie haben Chancen, aber auch Grenzen. Manchmal ist für die Betroffenen das Thema Familie bereits so belastet oder anders geprägt als unsere Familie, dass eine Anpassung nicht mehr möglich ist. Dann müssen andere Lösungen gesucht werden. Wir hoffen auch bei diesem Jugendlichen, dass der Rahmen, in welchem er sich gut entwickeln kann, gefunden wird.







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